Gartenschläfer finden neue Heimat

Unverhofft hat die BUND Ortsgruppe Schwalbach-Eschborn neuen Zuwachs bekommen. Vier Gartenschläfer sind am Freitag, den 15.05.2020 auf eine Obstwiese der Stadt Schwalbach gezogen. Ganz freiwillig sind sie nicht gekommen. Im November letzten Jahres, noch im tiefsten Winterschlaf, wurden sie in einer Kiste vor dem Hattersheimer Tierheim anonym abgegeben. Das Tierheim wandte sich an die Schwalbacherin Frau Neumann, die für ihre Pflege von kleinen Wildtieren bekannt ist. Schon ca. 30 Jahre kümmert sie sich um heimatlose oder verletzte Eichhörnchen, Igel, Vögel etc. , Gartenschläfer kannte sie noch nicht.  Gut ein halbes Jahr versorgte Frau Neumann mit ihrem Lebensgefährten Herrn Hennig, der ihnen einen wunderschönen Nistkasten zimmerte, die kleinen Schlafmäuse. Nun wurde es Zeit, die Gartenschläfer wieder in die Natur auszuwildern, da der Nachwuchs schon deutlich sichtbar wurde. Frau Neumann wandte sich an Herrn Haueisen, den Umweltschutzbeauftragten der Stadt Schwalbach, der wiederum die Verbindung zur Ortsgruppe des BUND herstellte. Schon seit April 2019 machte sich die Gruppe auf die Spurensuche nach dem Gartenschläfer, leider bislang ohne Erfolg. Umso mehr freuen sich die Mitglieder nun gleich vier Gartenschläfer genau vor der Haustüre zu haben und mit einer Wildkamera genauer beobachten zu können, um einen Beitrag zur Erforschung der Tiere leisten zu können.

Der Gartenschläfer gibt Wissenschaft und Naturschutz große Rätsel auf. In Hessen geht es der Art zwar entlang der Flusstäler von Rhein und Main – insbesondere in Wiesbaden, dem Main-Taunus-Kreis und dem Kreis Groß-Gerau – nach derzeitigen Erkenntnissen noch vergleichsweise gut. Doch aus vielen Regionen Europas und Deutschlands ist die Art spurlos verschwunden. In den vergangenen 30 Jahren ist sein Verbreitungsgebiet um mehr als die Hälfte geschrumpft. Warum, ist noch völlig unklar.

Das Forschungsprojekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Weitere Infos und Meldestelle für Gartenschläfer unter www.gartenschlaefer.de

Der Nistkasten der Garteschläfer von innen
Jetzt wird noch die Wildkamera befestigt und für die Gartenschläfer liegt schon ein Snack bereit

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